Mit zwei Workshops zum Thema „Vielfalt“ war die ejsa Regensburg an der Jakob-Muth-Schule vertreten: Einmal mit Kindern der ersten Klasse und einmal in den Klassen 5 und 5/6. Während die Kleineren sich für das Malen entschieden, wurden bei den älteren Schülerinnen und Schülern fleißig Texte für den Mal- und Schreibwettbewerb der ejsa Regensburg verfasst.
In der ersten Klasse haben sich die Kinder sehr rege am Gespräch über die einzelnen Aspekte des Themas „Vielfalt“ beteiligt. So erklärte ein Mädchen, dass es das Bild mit den gefalteten Händen bereits in einem Gebetsraum im Seniorenheim gesehen und so gleich erkannt habe, dass es sich dabei um eine Art zu beten handelt. Auch die anderen Weltreligionen, die auf der Bildkarte abgedruckt waren, haben die Kinder nach und nach erkannt. Beim Gespräch über verschiedene Familienformen, erzählte ein Junge, dass es in seiner Familie fünf Kinder gebe, und ein anderer Junge erkannte auf der Bildkarte, dass es auch Familien mit zwei Vätern gibt. Die Liebe zwischen zwei Frauen war für die Kinder allerdings erst auf den zweiten Blick erkennbar. Manche wussten schon, dass es dafür die Wörter „lesbisch“ und „schwul“ gibt, andere schienen dies noch nicht gehört zu haben. Mit Blick auf die Vielfalt der Länder taten die Kinder gleich kund, dass sie neben der deutschen und englischen Flagge auch die türkische und japanische Flagge kennen. Nur bei der Herkunft der Nudeln schieden sich die Geister: Kommen diese aus Kroatien oder doch eher aus Italien? Die Bildkarte mit der Frau, die eine Sehbehinderung hat, erkannten die Kinder nicht sofort: Ist das ein Wanderstock, den sie da bei sich hat, denn immerhin trägt sie auch einen Rucksack? Und wo ist überhaupt ihr Blindenhund? Schließlich begannen die Kinder mit dem Malen und verwendeten dafür bunte Wachsmalkreiden, mit denen sie Flaggen, Tiere, Menschen und Essen aus verschiedenen Ländern malten.
Die Klassen 5 und 5/6 verfügten bereits über viel Vorwissen zum Thema „Vielfalt“. Nicht nur hatten sie im Ethikunterricht bereits gelernt, wie wichtig Toleranz ist, wenn es um Vielfalt geht. Sie stellten auch recht zielgerichtete Fragen: Was bedeutet LGBTQ? Und wie kann es sein, dass ein Mann im Rollstuhl Eishockey spielt? Braucht er dazu einen speziellen Rollstuhl? Warum macht Alice Weidel in Deutschland nationalistische Politik, wo sie doch in der Schweiz wohnt? Und ist sie wirklich mit einer Frau verheiratet? Widerspricht das nicht den Ansichten ihrer Partei? Gibt es eigentlich die Todesstrafe für homosexuelle Menschen in manchen Ländern? Ein Junge erzählte, dass er jemanden kennt, der nach einem Unfall eine Prothese trägt. Und ein Mädchen sagte, sie finde nicht nur Toleranz, sondern auch Offenheit ganz wichtig, wenn es um Vielfalt geht. Nach einem Akrostichon mit dem eigenen Namen und einem Elfchen als aufwärmende Schreibübungen machten sich alle gemeinsam daran, je einen längeren Text zum Thema „Vielfalt“ zu schreiben. Es entstanden dabei sehr beeindruckende und unterschiedliche Werke.
Ende April werden in einer Abschlussveranstaltung besonders hervorstechende Beiträge ausgezeichnet.