Steigender Bedarf an Einzelfallhilfen durch den ejsa-Förderkreis

| Ganztagsangebote

Sowohl in der Stadt als auch im Landkreis Regensburg leistet die ejsa Regensburg wertvolle Arbeit für Kinder, Jugendliche und Familien. Unterstützung erhält sie von ihrem Förderkreis. Auf dessen Jahresversammlung stand diesmal Jugendhilfe im ländlichen Raum im Fokus.

Heitere Stimmung und viel Zuversicht bei der Jahresversammlung des Förderkreises der Evangelischen Jugendsozialarbeit Regensburg (ejsa Regensburg): So hatte Sabine Wunderlich, Geschäftsführerin der ejsa Regensburg, viel Gutes zu berichten, wie eine Anpassung der staatlichen Pauschalen im Ganztagsbereich um 18 Prozent oder die gesicherte Fortsetzung des Projekts Netzwerk Elternbegleitung Regensburg – ECN. Mit einer neuen Ganztagseinrichtung an der Mittelschule Undorf seit September 2024 und der Übernahme der Kinder- und Jugendfarm ab Sommer dieses Jahres ergänze man das Leistungsportfolio passend. Gleichzeitig blieben auch Herausforderungen. Laut Wunderlich sei ein steigender Bedarf an Einzelfallhilfen für Familien spürbar, weil diese sich „nicht mehr so viel leisten können und es für sie kein Bildungs- oder Teilhabepaket gibt“. Unter anderem in solchen Fällen kommt die unbürokratische Unterstützung durch den Förderkreis zu tragen, der Kindern bei Bedarf beispielsweise die Mittagsverpflegung oder die Teilnahme an Klassenfahrten ermöglicht. Auch das Familienzentrum, das Jugendcafé und das betreute Wohnen erhielten Zuschüsse, insgesamt knapp 14.000 Euro investierte der Förderkreis in 2024 in die Arbeit der ejsa Regensburg. Das zeigt die Finanzübersicht, die Hans-Jürgen Fehrmann, Sprecher des Förderkreis-Ausschusses, den rund 50 Gästen im Jugend- und Familienzentrum präsentiert. Eine solide Basis dafür bilden die Mitgliedsbeiträge, den Großteil machen laut Fehrmann Spenden und Bußgelder aus. Besonders hervorgetan haben sich hier Klaus Neubert, der im Zuge eines Spendenaufrufs anlässlich einer Feier über 3.000 Euro generierte. Ein sehr großzügiger Beitrag stammte dabei von Ferdinand Weber. Beide durften sich daher jeweils über die Auszeichnung „Spender des Jahres 2024“ freuen.

Im Zentrum des Abends stand der Vortrag von Christian Kiendl, Erster Bürgermeister der Marktgemeinde Schierling, der in kurzweiliger Manier interessante Aspekte rund um das Thema „Kinder- und Jugendhilfe in einer ländlich geprägten Gemeinde - Zukunftsvisionen" beleuchtete. So sei in seinen Augen eine passende Infrastruktur mit bezahlbarem familiengerechtem Wohnraum, attraktiven öffentlichen Treffpunkten für junge Menschen und ein funktionierendes ÖPNV-Netz bzw. Mobilitätskonzept die Basis einer gelingenden Jugendhilfe. Bei genauerer Betrachtung bedürfe es weitergehend spezifische Voraussetzungen, wie Betreuungseinrichtungen und Bildungsangebote, sowohl für Kinder als auch für die Eltern, sowie Beratungseinrichtungen und Hilfen für Familien in konkreten Notsituationen. Seit fast 20 Jahren ist die ejsa Regensburg als Trägerin des Offenen Ganztags an der Placidus-Heinrich-Schule Teil der Infrastruktur in Schierling und eine wesentliche Säule für deren Gelingen. Kiendl schätze diese Zusammenarbeit sehr, gemeinsam könne man viel erreichen. „Ich werde nicht müde, zu versuchen, den Zusammenhalt zu stärken. Es sind oft so einfache Dinge, die viel bewirken können“, so sein Fazit, das auch das Motto der ejsa Regensburg – „besser miteinander leben“ – treffend widerspiegelt. Das kurzweilige Programm, das musikalisch von Agnes Kloos begleitet wurde, bot vielfältige Anknüpfungspunkte für Gespräche im Rahmen des informellen Ausklangs der Veranstaltung bei leckeren Snacks vom Buffet und Getränken.

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Gruppenbild mit 8 Personen
v.l.n.r.: Hubert Völkl (Förderkreis-Ausschuss), Christian Kiendl (Erster Bürgermeister Markt Schierling), Dr. Alfred Lechner (Förderkreis-Ausschuss), Ferdinand Miltschitzky (Förderkreis-Ausschuss), Gabriele Werle (Förderkreis-Ausschuss), Klaus Neubert (Spender des Jahres 2024), Sabine Wunderlich (Geschäftsführerin der ejsa Regensburg), Hans-Jürgen Fehrmann (Sprecher des Förderkreis-Ausschusses